bezeichnet in der Kynologie die Erscheinung, dass auf der Ahnentafel (oder auch auf der erweiterten Ahnentafel) eines Hundes Ahnen mehrfach erscheinen, so dass die Anzahl der tatsächlichen Ahnen niedriger ist, als die theoretisch mögliche Anzahl.
Ahnenverlustkoeffizient dient als Maßverwendung für die Inzucht eines Individuums. Dazu berechnet man den Quotienten aus vorhandenen und maximal möglichen Ahnen über eine definierte Anzahl von Generationen ( z.B. über 4 oder 6 Generationen ). Die Differenz zwischen dem Resultat 1 (bzw. 100%) entspricht dem gesuchten Wert.
dominant, Dominanz: Allele können sich bei der Entwicklung eines Merkmals unterschiedlich gut durchsetzen. Dominante Allele überlagern dabei rezessive Allele und setzen sich daher sowohl in reinerbigen (homozygoten) als auch in mischerbigen (heterozygoten) Organismen durch. Denn Eigenschaften, die sich dominant verhalten, sind immer sichtbar, auch wenn der Träger für die betreffenden Eigenschaften mischerbig ist.
Dominate Gene überspringen im Erscheinungsbild keine Generation. Nur die Nachkommen, die ein dominantes Merkmal zeigen, können es auch weitervererben. Sie vererben sich aber nur dann konstant, wenn der Träger dafür reinerbig ist, also ein identisches Allelpaar besitzt.
ist die englische Abkürzung für ein statistisches Schätzverfahren: best linear unbiased prediction = beste lineare unverzerrte Schätzung. Bei diesem Tiermodell-Verfahren werden die Umwelteinflüsse ausgeschaltet und gleichzeitig Zuchtwerte geschätzt, wobei die Leistungen aller verwandten Tiere berücksichtigt werden. Dadurch wird nicht nur die gesamte genetische Information aus dem verfügbaren Datensatz genützt, sondern man erreicht auch die bestmögliche Genauigkeit für die geschätzten Zuchtwerte.
Chromatin. Der DNS-Doppelstrang windet sich um Histonproteine und bildet dabei das sogenannte Chromatin. In hochverdichteter Form liegt dieses während der Zellteilung (Mitose) als Chromosomen im Zellkern, ansonsten bildet es stark aufgelockert ein Chromatingerüst (Interphase).
(genetisch bedingt): Genetische Defekte sind unerwünschte Zustände, die entweder die Gesundheit oder gar Lebensfähigkeit des Hundes herabsetzen. Durch genetische Defekte wird die Fähigkeit eines Individuums beeinträchtiget, mit Artgenossen zu konkurrieren. Es handelt sich um Erbkrankheiten, Erbumweltkrankheiten, gesundheitliche Störungen, Wesens- und Leistungsmängel sowie Abweichungen vom Rassestandard (Rasse- oder Zuchtfehler).
Erbpathologie ist die Wissenschaft der Erbkrankheiten. Bei Hunden sind bisher 489 Erbkrankheiten beschrieben, beispielsweise Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogenarthrosen, Muskelatrophie oder Epilepsie.
Monogene Defekte sind nur durch ein Gen kodiert und durch einen DNS-Test nachweisbar.
DNA – Biobank: Die Sammlung und Einlagerung von DNA-Proben (versehen mit Informationen zu den Spendern) wird als DNA-Biobank bezeichnet. Für die DNA –Einlagerung wird aus weißen Blutkörperchen die Erbsubstanz (DNA) gereinigt. Die DNA wird dann in verschiedenen Probengefässen für jeden Hund tief gefroren, gelagert und steht somit für molekulargenetische Untersuchungen zur Verfügung.
Desoxyribonukleinsäure: Desoxyribonukleinsäure ist der wesentliche chemische Baustein der Chromosomen als Träger der Erbinformationen. Ihre Doppelhelixstruktur (Watson-Crick-Modell) wird durch Basenpaare und den Zucker Desoxyribose bestimmt, die über 3′-5′-Phosphodiesterbindungen zu einer Kette miteinander verknüpft sind. Dadurch dass sich die Basen Adenin und Thymin sowie Cytosin und Guanin paaren, bedingt die Basenfolge des einen Stranges die des anderen (komplementären) Stranges. So ergeben sich zwei Polynucleotidketten, deren Basen über Wasserstoffbrücken verbunden und die schraubenförmig umeinander gewunden sind. Die komplementären Stränge sind die Voraussetzung für die identische Verdopplung (Replikation) der Erbsubstanz vor der Zellteilung (Mitose) und ihre Weitergabe an genetischer Information von Generation zu Generation. Hier trennen sich die DNS-Stränge der voneinander, und jeder Strang dient als Matrize für die Synthese eines komplementären Strangs. Die Übersetzung der genetischen Information der DNS in Proteine erfolgt mithilfe von Ribonucleinsäuren (RNS).
Die Reihenfolge der vier Basen ergibt nach dem genetischen Code die verschlüsselte genetische Information.Der größte Teil der Desoxyribonucleinsäure kommt stark verdichtet in den Chromosomen im Zellkern vor.
ist das PC-Hundezuchtinformationssystem, eine Datenbank des Rechenzentrums für Tierzucht vom TG-Verlag in Gießen. http://www.dogbase.de
epitatisch, Epitasie: Die gegenseitige Beeinflussung von Genen, bei der ein Gen die Merkmalausprägung eines anderen nicht allelen Gens beeinflusst, das einem fremden Chromosomenpaar angehört, wird als Epitasie bezeichnet. Die Epitasie ist der Dominanz ähnlich, nur dass sie die Beziehung nicht alleler Gene untereinander betrifft. Gegenteil: hypostatisch.
Veränderung/Prägung: Wenn Zelleigenschaften (Phänotyp) vererbt werden, die nicht in der DNS-Sequenz (dem Genotyp) festgelegt sind, erfolgen hier Veränderungen der Chromosomen-Aktivität. Die DNS-Sequenz bleibt dabei unverändert. Die Festlegung der funktionellen Identität einer Zelle (Zelldifferenzierung) ist ein Thema der Epigenetik.
Die F1- Generation ist die erste Nachwuchsgeneration einer gegebenen Paarung.
Die F2- Generation wird durch Kreuzung der Tiere der F1-Generation erzeugt.
sind die Erbfaktoren, die Träger der vererbbaren Eigenschaften und Merkmale. Sie bleiben über Generationen unverändert (es sei denn, dass sich eine Mutation, das heißt eine spontane Änderung, ereignet).
Ein Gen ist ein Abschnitt der DNS, deren Basenfolge die Information für ein Genprodukt enthält. Die codierenden DNS-Abschnitte (Exons) werden durch nicht-codierende Sequenzen (Introns) unterbrochen. Die genetische Information wird dabei von der DNS auf eine Boten-RNS übertragen (Transkription). Die Information der Boten-RNS wird mit Hilfe der Ribosomen und von Transfer-RNS in die Sequenz der Aminosäuren der Polypeptide (oder Proteine) übersetzt (Translation). Durch Mutation eines Gens entstehen unterschiedliche, vererbbare Zustände desselben Gens, die man als Allele bezeichnet. Alle Körperzellen eines Individuums haben, bis auf wenige Ausnahmen, die gleiche genetische Information.
Als Genom oder Erbgut wird die Gesamtheit der genetischen Informationsträger (DNS, Gene, Chromosomen) bezeichnet.
Genotyp, Erbild: Der gesamte Erbanlagenbestand eines Lebewesens wird als Genotyp bezeichnet. Der Genotyp bestimmt den Phänotyp, das „Erscheinungsbild“.
Ein Gentest gibt Sicherheit, ob ein Hund Anlagenträger für bestimmte in der regel ungewollte oder krankhafte Eigenschaften ist. Man lässt ihn zum Beispiel bei PRA, Muskelatrophie, Katarakt, Epilepsie, Multiple Drug Resistance von Labors durchführen.
Heritabilität ist ein Maß für die Erblichkeit, bei der die phänotypische Ausbildung sowohl genetisch als auch durch Umwelteinflüsse bedingt ist (Modifikation). Sie definiert sich nach dem Quotienten aus Selektionserfolg und Selektionsdifferenz und ist daher bei der Zuchtwertschätzung wichtig.
Heterozygot: Der Hund hat für jedes Merkmal zwei Allele, von jedem Elternteil eines vererbt. Unterscheiden sich die Allele, spricht man von mischerbig oder heterozygot. Sind sie identisch sind, ist der Hund bezüglich dieses Merkmals reinerbig oder homozygot. Eine Heterozygote enthält zwei verschiedene Allele desselben Gens, daher kann er zwei Arten von Keimzellen produzieren.
Als Heterogenie wird das Phänomen bezeichnet, dass ein Phänotyp von unterschiedlichen Genen hervorgerufen werden kann. So können beispielsweise Erbkrankheiten auf Mutationen verschiedener Gene basieren. Taubheit und Albinismus werden heterogen verursacht. Bei Heterogenie können nach Paarung heterozygoter Eltern, die unterschiedliche krankheitsverursachende rezessive Allele tragen, phänotypisch normale Nachkommen geboren werden.
Isophänie ist die Wirkung modifizierender Gene, die Genkopplung und selektive Begünstigung der Heterozygoten infolge höherer Resistenz- oder Leistungsüberlegenheit beziehungsweise Heterosiswirkung.
Gegensatz: Isophänie: Genetik gleicher phänotypischer Effekt nichtalleler Gene
Heterosomen Geschlechtschromosomen: Gonosomen sind die Chromosomen, die sich bei männlichen und weiblichen Organismen einer Art voneinander unterschieden und damit geschlechtsbestimmend sind. Sie heißen daher auch Geschlechtschromosomen oder Gonosomen (Gegensatz: Autosome). Ihrer Form werden sie als X- und Y-Chromosomen bezeichnet. Hunde haben 39 Paar Chromosomen: 38 Paar sind Autosomen, 1 Paar Heterosomen. Rüden besitzen als 39. Paar ein XY- und Hündinnen XX-Chromosomenpaar.
Heterozygotentest: Im Labor wird getestet, ob ein phänotypisch gesunder Hund eine rezessive Erbkrankheit aufweist. Dabei wird der Genotyp molekulargenetisch untersucht. Zucht- beziehungsweise Anpaarungs- oder Selektionsversuche werden im Rahmen des Erblichkeitsnachweises, zur Prüfung von Einzeltieren durchgeführt.
Der Homogenitätskoeffizient gibt Auskunft über die genetische Vielfalt der Nachzucht an. Er wird berechnet in dem man die Inzuchtkoeffizienten der beiden Eltern addiert und durch zwei dividiert.
Homozygot: Der Hund hat für jedes Merkmal zwei Allele, eines von jedem Elternteil vererbt. Wenn die Allele für eine Eigenschaft identisch sind, ist der Hund bezüglich dieses Merkmals reinerbig oder homozygot, unterscheiden sie sich, spricht man von mischerbig oder heterozygot.
Ein Hybrid Bastard, Mischling: ist der Nachwuchs zweier Eltern verschiedener Arten, also von Eltern, die mit ungleichen genetischen Anlagen ausgestattet sind. Im Zusammenhang mit der Hundezucht wird bei dem Nachwuchs zweier Eltern verschiedener Rassen oder Zuchtlinien von einem Hybrid gesprochen. Auch eine Heterozygote für ein oder mehrere Gene nennt man Hybrid.
Hypostatisch ist ein Gen oder Merkmal, dessen Wirkung bei Anwesenheit anderer, nicht alleler Gene mit unterschiedlicher oder auch gegensätzlicher Wirkung unterdrückt wird (Gegensatz zu epitatisch, siehe Epitasie).
(Inzuchtgrad): gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der zwei identische Gene, das heißt von demselben Vorfahren stammende Allele, aufeinandertreffen. Bei der Berechnung liegt die simple Erkenntnis der Wahrscheinlichkeitsrechnung zugrunde: Inzuchtkoeffizient nach der Formel von Wright (1922)
F1 ∑ = ( ½ ) n 1 + n 2 + 1 ( 1 + FA )
Dabei sind n1 und n2 die Zahl der Generationen zwischen den Eltern und dem gemeinsamen Ahnen A, F der Inzuchtkoeffizient des gemeinsamen Ahnen und die Summierung (∑) der Beiträge aller erfassten Vorfahren (Inzuchtkoeffizienten von Tieren, die Summe (∑) nicht gemeinsame Vorfahren sind, werden vernachlässigt). So kommt bei Nachkommen einer Vollgeschwisterpaarung ein Inzuchtkoeffizient von 0,25 (25 %) zustande und bei einer Halbgeschwisterpaarung (ein gemeinsames Großelternteil) beträgt der Inzuchtkoeffizient 0,125 (12,5 %). Somit sind die Nachkommen mit (25 %) bzw. mit (12,5 %) ingezüchtet. Dieses gilt aber nur, wenn der gemeinsame Ahne seinerseits nicht ingezüchtet ist, da sonst sein Inzuchtkoeffizient in Rechnung zu stellen ist.
Inzuchtkoeffizienten - Tabelle nach der Formel von Wright
Der Inzuchtkoeffizient beträgt bei einem gemeinsamen Ahnen in der zweiten Generation 0,125 (12,5 %), dritten Generation 0,0625 (6,25 %), vierten Generation 0,3125 (3,13 % aufgerundet), fünften Generation 0,015625 (1,56 %), sechsten Generation 0,0078125 (0,78 %), siebten Generation 0,0039062 (0,39 %), achten Generation 0,0019531 (0,20 % aufgerundet).
Gibt es mehrere gemeinsame Ahnen so ist für jeden die Tabelle (Formel) in der gehandhabten Weise anzuwenden. Die einzelnen ermittelten Beiträge werden addiert, was durch das Summenzeichen in der Formel symbolisiert wird. Ist jedoch der gemeinsame Ahne in einer unterschiedlichen Generationenfolge vertreten, so wird der jeweilige Generationenbeitrag halbiert und diese halbierten Beiträge werden danach wieder addiert.
Beispiel: Der gemeinsame Ahne ist einmal als Großvater vertreten
(12,5 % : 2 = 6,25 %) und einmal als Urgroßvater (6,25 % : 2 = 3,13 %). Der Inzuchtkoeffizient der betreffenden Hunde würde somit (6,25 % + 3,13 % = 9,38 %) betragen.
Inzuchtdegeneration zeigt sich als höhere Häufigkeit der Aufspaltungen in unerwünschte Eigenschaften, einschließlich der letalen.
Inzuchtdepression zeigt sich allgemein in geringer Lebensfähigkeit. Die Tiere sind Krankheiten gegenüber stärker empfindlich, eine herabgesetzte Fertilität (Fruchtbarkeit/Gebärfähigkeit) und andere Merkmale, die für das Überleben der betreffenden Rasse von Bedeutung sind.
Immigration bedeutet Import von Zuchttieren oder Anpaarung genotypisch abweichender Tiere in einer geschlossenen Zuchtgruppe.
Die Inzidenz umfasst die Häufigkeit neu erfasster Krankheitsfälle bei Individuen einer speziellen Population in einem bestimmten Zeitraum.
ist ein Gen, das im homozygoten Zustand den Tod eines Embryos verursacht. Führt die Anlage zu frühzeitigem Tod nach der Geburt, dann ist das Gen halb- oder unterletal (semi- oder subletal). Letalfaktoren wie Missbildungen werden in der Regel rezessiv vererbt.
1. Mendel´sche Regel, Uniformitätsregel
Kreuzt man zwei reineerbige Individuen einer Art miteinander, so sind alle Nachkommen der ersten Generation (F1) genetisch gleich.
2. Mendel´sche Regel, Spaltungsregel
Kreuzt man die F1-Generationen untereinander, so spalten sich in der zweiten Generation (F2) die Merkmale der Großeltern im Genotyp als auch im Phänotyp wieder auf.
Als Mitose wird die Zellkernteilung bezeichnet. Sie erfolgt in vier fließend ineinander übergehenden Phasen (Prophase, Prometaphase, Metaphase, Anaphase, Telophase). Ihr folgt meist die Zytokinese, die Zellteilung, die jedoch nicht zur Mitose gezählt wird.
Genmodifikation, Transgene: durch gezieltes Einbringen von arteigenen oder artfremden Genen (Transgenen) können Gene modifiziert werden, das heißt wirkungslos gemacht werden. Der sogenannte transgene Organismus wird genetisch verändert. Genmodifikation wird in der Gentechnik eingesetzt, um Tieren bestimmte Eigenschaften zu vermitteln, die durch reine Zucht nur schwer oder gar nicht möglich wären.
Als molekulargenetische Untersuchung bezeichnet man in der Genetik Untersuchungen, die das Ziel haben, Veränderungen der DNA (des Erbgutes) festzustellen bzw. auszuschließen.
Monogenie ist die Ausbildung eines Merkmals aufgrund eines einzelnen Gens (Gegenteil: Polygenie).
ist ein Gen, Allel oder Merkmal, das bei Anwesenheit eines dominanten homologen Allels nicht wirksam werden kann und damit nicht in Erscheinung tritt. Es muss reinerbig (homozygot) vorliegen.
kann man als Auswahl oder Auslese übersetzen. In der Zucht (künstliche Selektion) werden Hunde nach ihren Eigenschaften und Veranlagungen eingestuft und ausgewählt. Man selektiert also nach Zuchtwerten, die gefördert oder unterdrückt werden sollen, oder nach Paarungsstrategien sowie Rassestandards wird also selektiert. So legt man zuchttaugliche und zuchtuntaugliche Hunde fest. Bei der natürlichen Selektion beeinflussen äußere Umweltfaktoren (Selektionsfaktoren), ob ein Individuum einer Population erfolgreicher und überlebenstüchtiger ist als ein anderes und sich damit erfolgreicher oder überhaupt vermehren und seine Gene weitergeben kann. Selektion ist damit ein Evolutionsfaktor.
Selektionsdifferenz: für die Berechnung der Heritabilität wird davon ausgegangen, bestimmte Eigenschaften sind innerhalb einer Population normal verteilt. Man kann einen Mittelwert bilden. Durch Selektion ist eine Subpopulation auswählbar, deren Mittelwert sich von dem der Ausgangspopulation unterscheidet. Die Differenz dieser Mittelwerte heißt Selektionsdifferenz.
Selektionserfolg : Wird eine Subpopulation (mit bestimmten Eigenschaften innerhalb einer Population) zur Zucht eingesetzt, so kann man bei den Nachkommen einen Mittelwert der betrachteten Eigenschaft bilden. Die Differenz zwischen diesem Mittelwert und dem Mittelwert der Ausgangspopulation wird als Selektionserfolg bezeichnet.
ist eine Befruchtung von mehreren Eiern aus dem gleichen Zyklus durch verschiedene Väter. Da bei einer Hündin die Eireife schubweise erfolgt, können die Welpen eines Wurfes von verschiedenen Vätern abstammen, wenn die Deckakte in kurzem Abstand erfolgen. Zuchtmethoden bei Tieren gleicher Rasse
Ist die Paarung zweier Tiere, die nicht miteinander verwandt sind. In der Praxis dürfte es schwer sein, Zuchttiere zu finden, die keine gemeinsamen Ahnen haben. Allerdings spielen gemeinsame Ahnen ab der sechsten Generation kaum noch eine Rolle.
Als Inzucht wird heute wissenschaftlich ausschließlich die Paarung zwischen Geschwistern und Eltern mit ihren Kindern bezeichnet. Da der Ausdruck Inzestzucht beim Menschen mit moralischen und rechtlichen Begriffen verbunden ist, sollte man ihn bei Tieren vermeiden, schon um dem Missverständnis zu entgehen, es könnte sich um etwas Nachteiliges in der Zucht handeln.
Familien- oder Verwandtschaftszucht: Ist eine besondere Form der weiteren Inzucht. Es handelt sich um Paarungen von Halbgeschwistern und weiter entfernten Verwandten. Werden dabei ständig Zuchttiere eines Geschlechtes durch mehrere Generationen in der Zucht gehalten, so spricht man von Linienzucht.
Zu den jeweiligen Zuchtmethoden sind auch die Zuchtordnungen der Zuchtvereine zu beachten.
Zweck der Inzucht, Familienzucht und Linienzucht: Bei der Wahl einer dieser Zuchtmethoden wird beabsichtigt, ganz bestimmte Eigenschaften innerhalb eines Stammes beziehungsweise einer Linie – sei es in der Leistung oder Form – zu bewahren. Es ist eine Tatsache, dass ein Erfolg damit in vielen Fällen erreicht worden ist. Zu bedenken ist dabei, dass neben den erwünschten Eigenschaften auch Defekte in Erscheinung treten können. Diese Zuchtmethoden schaffen dabei zwar nicht die Defekte, aber die meisten sind nach den Erkenntnissen der Wissenschaft rezessiv und treten erst mit ansteigender Reinerbigkeit für einen gewissen Erbfaktor bei erhöhten
Inzuchtkoeffizienten zutage.
des Verbandes für das Deutsche Hundewesen vom Juni 2009 fordert eine Überprüfung der Sachkunde angehender Züchter. Neben Zwingernamen und der Kontrolle der Zuchtstätte ist ein Sachkundenachweis über kynologische und genetische Kenntnisse notwendig. Alle Mitgliedsvereine, auch die im Jagdgebrauchshundverband zusammengeschlossenen Zuchtvereine (außer dem Jagdteckel e.V. und Jagd-Beagle e.V.), mussten ihre Bestimmungen an diese Zuchtordnung angleichen.
Zuchtwertschätzung: gibt die „Güte“ eines Hundes für die Zucht wieder. Für jede Rasse gelten dabei bestimmte Standards beispielsweise bezüglich der Körpergröße, Zahnstellung, Brauchbarkeit, Krankheiten und Fellfarbe.
Zuchtwertschätzung findet gerade bei der Bekämpfung von genetischen Defekten, wie Hüftgelenkdysplasie (HD), Anwendung. Ausgedrückt in Leistungsüberlegenheit ist ein Zuchtwert von 100 durchschnittlich, das heißt Merkmale werden rassetypisch vererbt. Werte über 100 bedeuten, dass Merkmale verstärkt werden, Werte unter 100, dass Merkmale abgeschwächt werden. Die größte Aussagegenauigkeit ergibt die Leistung der Nachkommen.
Der Zuchtwert kann aus der Eigenleistung des Tieres selber und/oder aus den Leistungen verwandter Tiere geschätzt werden.